Als ich loslief, war mein Herz auf 180 und als ich um die Ecke lief, sah ich ihn schon auf der Schaukel sitzen. Ich lief um den langen Zaun und setzte mich auf die andere Schaukel. Wir schwiegen uns an und plötzlich stand er auf und sagte: „Jetzt wollen wir mal kein Arsch sein!“ Er umarmte mich. Ich war in dem Moment so überfordert und wusste nicht, was ich machen sollte. Irgendwie kam so alles über mich und ich fing an zu weinen. Wir umarmten uns sehr lange. Er meinte dann, dass er sich zu beobachtet fühle und dass wir woanders hingehen sollten. Wir gingen durch einen kleinen Wald und waren dann hinter einem kleinen Laden in der Nähe der Autobahn. Wir umarmten uns die ganze Zeit und er wollte mich küssen. Aber ich wollte das nicht. Ich sagte andauernd, dass es durchs Küssen nicht besser werde, aber er verstand es nicht. Ich ging die Autobahntreppe hoch und setzte mich dahin. Er kam auch die Treppe hoch und legte seinen Kopf auf meinen Schoß. Wir saßen da und redeten über unwichtiges Zeug. Dann war es still und wir sagten nichts mehr. Ich spürte, wie seine Hand hochrutschte… Ich stand sofort auf und ging wieder runter. Ich fühlte mich so leer und konnte nichts mehr sagen… Er kam direkt hinterher und setzte sich auf den Boden. Ich wusste nicht, was ich machen sollte und wollte meinem besten Freund schreiben, aber er zog mich in dem Moment zu sich auf den Boden. Ich lag zunächst auf ihm, aber ich drehte mich weg, so dass ich dann neben ihm lag. Er wollte mich wieder küssen und drückte meinen Kopf zu sich. Ich stand auf und lief los. Ich wollte einfach nur noch nach Hause. Ich wollte alles meinem besten Freund schreiben, aber er hat die ganze Zeit auf mein Handy geguckt. Ich lief langsamer, er dann auch. Ich lief mit Tränen in den Augen nach Hause. Zu Hause schrieb ich alles meinem besten Freund und weinte bis in die Nacht.

Danach hatten wir mehrere Monate keinen Kontakt und haben uns nur im Bus oder in der Schule mal gesehen. Ich habe in der Zeit jemand anderes kennen gelernt und bin glücklich mit ihm zusammen. Mit dem anderen Jungen war ich hingegen nur noch in einer Gruppe zusammen, in der wir dummes Zeug geschrieben haben. Wir haben dort indirekt miteinander geschrieben und es hat sich so gut angefühlt. Nach langem Schreiben hat es sich ergeben, dass er meinte, wir sollten das klären und schrieb mich deshalb privat an. Ich wollte einfach nur wissen „Warum“? Warum hat er das getan? Er konnte mir diese Antwort aber nicht geben. Ich war sehr traurig und schrieb nichts mehr. Das war der letzte Kontakt zu ihm.

Jelena Komorowski 8d

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